Wolltest du auch schoneinmal in fremde Küchen schauen? Wie es dort so aussieht und was die Leute so kochen und backen? Dann komm mit, ich lade dich auf eine Tour in eine fremde Küche ein. Dort backen wir knusprig-flaumige Semmeln.
Treffpunkt, Uhrzeit – wir haben etwas vor!
Einen Wochentag hatten wir vereinbart, die Uhrzeit machten wir uns recht kurzfristig aus, meine Schwiegermama und ich. Wir hatten nämlich etwas besonderes vor: Ein gelernter Bäcker sollte uns zeigen, wie man selbst Semmeln backen kann. So standen wir bereit. Ich, mit meiner Kamera griffbereit, und meine Schwiegermama, die vorab alle Zutaten besorgt hatte.
Pünktlich stand er dann vor der Türe: Hans-Peter, gelernter Bäcker. Er hat uns kurz das Rezept erklärt und dann ging es auch schon los. Die Küchenmaschine wurde angeworfen und recht schnell war ein glatter Teig zubereitet. Hans-Peter arbeitet viel mit Erfahrung und Gefühl – gelernt ist eben gelernt. Ein schneller Blick auf den Teig und er weiß sofort, ob er gut ist, oder ob noch etwas fehlt.

Der Semmelteig wird von Hans-Peter in gleich große Stücke geteilt und ich frage mich, ob er vielleicht eine Küchenwaage integriert hat, so gleichmäßig sind seine Stücke. Nun werden die Teigstücke zu runden Kugeln geschliffen. Der gelernte Bäcker gibt sich alle Mühe, mir diesen Vorgang zu erklären. Aber irgendwie sehen seine Teigkugeln doch viel glatter und schöner aus als meine. Aber was soll’s – er hat Erfahrung (und bessert nach, wo es nötig ist). 🙂
Mit einem Stempel-Werkzeug, das man zum Beispiel im Internet kaufen kann, stemple ich das typische Semmel-Muster in den Teig. Immer wieder müssen wir Ruhezeiten einhalten und schließlich wurden die Semmeln im Backofen meiner Schwiegermama gebacken. Auch hier geht Hans-Peter weniger auf Backzeit sondern viel mehr auf das Aussehen des Gebäcks und auf sein Gefühl. Aber was soll ich sagen: Das Ergebnis spricht für sich.

Frische, knusprige Semmeln; außen mit einer knackigen Kruste und innen weich und flaumig. So soll es sein. Zwar war es mit dieser ersten „Semmel-Ladung“ noch nicht getan, denn scheinbar fängt ein Bäcker unter 4kg Mehl gar nicht erst an zu backen. 😉 Aber am Ende des Tages hatten wir herrlich frische Semmeln für die Brettljause und eine Gefriertruhe voll mit Gebäck für die nächsten Tage und Wochen.
Als Fazit habe ich für mich beschlossen: Wenn das Backen in fremden Küchen so ergiebig und rentabel ist, dann sollte ich das vermutlich öfter machen. Oder?
Ofenfrische Grüße und alles Liebe,
Patricia
Selbstgemachte Semmeln
Zutaten für 22 – 24 Stück:
- 1 kg glattes Weizenmehl
- 4 TL Salz
- 4 TL Backmalz (aus dem Reformhaus)
- 1/2 TL Zucker
- 1 1/2 Päckchen Trockengerm
- 2-3 EL Butter
- 1/2 l Wasser
Alle Zutaten in die Küchenmaschine geben und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig sollte weich sein aber nicht kleben und eine glatte Oberfläche bilden. Den Teig dann etwa 10 Minuten abgedeckt rasten lassen.
Nun den Semmelteig zu einem Strang formen und davon gleichmäßig große Stücke abschneiden. Diese Teigstücke zu runden Kugeln ausschleifen und auf der bemehlten Arbeitsfläche rasten lassen. Wenn man das letzte Teigstück ausgeschliffen hat, kann man beim ersten mit dem Stempeln beginnen.
Am Besten legt man dafür das Teigstück in ein bemehltes kleines Küchensieb (so behält der Teig die Form) und drückt dann den Stempel hinein. Die Teigstücke nun mit der gestempelten Seite (!) nach unten auf einem sauberen, bemehlten Küchentuch gehen lassen. Eventuell mit einem weiteren Tuch abdecken und für 20 Minuten gehen lassen.
Nun die Semmeln mit der gestempelten Seite nach oben auf ein Blech setzen, mit etwas Wasser besprühen und für weitere 20-30 Minuten gehen lassen.
Inzwischen das Backrohr auf 230°C Heißluft vorheizen. Nach der Gehzeit die Semmeln nochmals mit Wasser besprühen und in den Ofen schieben. Für ca. 8 Minuten bei 230°C Heißluft backen, anschließend die Hitze auf 200°C reduzieren und für weitere 20-25 Minuten backen (je nach gewünschter Bräunung die Backzeit verkürzen oder verlängern). Anschließend die noch heißen Semmeln nochmals mit Wasser besprühen und dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

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